Die Refugee Law Clinic (RLC) Dresden berät Geflüchtete und Asylsuchende im Bereich des Asyl- und Aufenthaltsrechts
Unser Antrieb ist es, Geflüchteten und Asylsuchenden in Dresden Zugang zur Rechtshilfe zu ermöglichen. Deshalb setzt sich die RLC Dresden dafür ein, dass alle Menschen, unabhängig von Vermögen und Sprachkenntnissen, Unterstützung in unserem bürokratischen Rechtssystem erhalten. Die RLC Dresden verteidigt damit rechtsstaatliche Fairness und gelebte Demokratie.
Entstanden ist die Initiative im Herbst 2015 als Reaktion auf die steigende Zahl von Geflüchteten in Deutschland und die Überlastung von Anwält*innen und Beratungsstellen. Studierende der TU Dresden initiierten deshalb die RLC Dresden, welche sich nach und nach zu einem festen Bestandteil der Dresdner Beratungslandschaft entwickelte. Während sich die RLC Dresden anfangs unter der Trägerschaft der Juristischen Fakultät befand, ist sie heute am Zentrum für Internationale Studien der TU Dresden angesiedelt und wird seit Januar 2020 durch den gemeinnützigen Förderverein unterstützt.
Jedes Jahr wird eine neue Generation von studentischen Beratenden ausgebildet, die sich ehrenamtlich für rechtsstaatliche Fairness einsetzt.
Die Ausbildung der RLC Dresden erstreckt sich über zwei Semester: Im ersten Teil lernen die Auszubildenden in wöchentlichen Vorlesungen und Übungen die Grundlagen des Asyl- und Aufenthaltsrechts kennen und schließen das Wintersemester mit einer schriftlichen Klausur ab. Gleichzeitig hospitieren die Studierenden in den Beratungsstellen der RLC Dresden, um von Beginn an Theorie und Praxis zu verbinden. In den Semesterferien absolvieren sie außerdem ein vierwöchiges Pflichtpraktikum bei einem Gericht, einer Behörde, Beratungsstelle oder Anwaltskanzlei.
Die zweite Hälfte der Ausbildung widmet sich der Beratungspraxis: Externe Gastvorträge zu Themen wie Familiennachzug, Aufenthaltssicherung und Abschiebehaft vermitteln den Auszubildenden das Fachwissen, um auch komplexe Beratungssituationen richtig einordnen zu können. Doch auch nicht-rechtliche Fragen werden thematisiert: Worauf kommt es bei der Anhörungsvorbereitung an? Wie gelingt sprachsensibles Beraten? Und was ist wichtig beim Umgang mit traumatisierten Menschen?
Das Sommersemester schließen die Auszubildenden mit einer mündlichen Prüfung ab und können damit in die Beratungsarbeit starten. Das Lernen hört für die Beratenden aber auch nach Abschluss ihrer Ausbildung keineswegs auf: Dank regelmäßiger Fortbildungen bleiben die Beratungsteams stets auf dem neuesten Stand – eine wichtige Maßnahme für unsere Qualitätssicherung.
Die studentische Rechtsberatung ist das Herzstück der RLC Dresden
Stets im Tandem aktiv, unterstützen die Beratenden der RLC vor allem beim behördlichen Asylverfahren, Dublin-Verfahren und der Familienzusammenführung. Einige der Studierenden beraten zudem auch in der Dresdner Abschiebehaftanstalt. Im Rahmen der juristischen Supervision werden die Fälle wöchentlich mit einer erfahrenen Rechtsanwältin besprochen.
Die Beratung findet mehrmals die Woche in unterschiedlichen Stadtteilen Dresdens statt. Derzeit sind wir in dem Montagscafé im Dresdner Staatsschauspiel, dem Weltclub dem Café Halva im Johannstädter Kulturtreff und dem Sächsisches Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden in Gorbitz vertreten. Außerdem findet die Beratung alle zwei Wochen online per Zoom statt. Sie wird kostenfrei angeboten, eine Voranmeldung ist nicht nötig.
In der dreijährigen Erfahrungspraxis wurden von der RLC Dresden bisher knapp 500 Fälle bearbeitet. auch viele junge Menschen, die dank der Rechtsberatung ihren Aufenthalt verlängern und eine Ausbildung oder ein Hochschulstudium aufnehmen konnten. Nichtsdestotrotz ist jeder Fall ist einzigartig. Die studentischen Beratenden der RLC Dresden nehmen sich deshalb viel Zeit, um auf die individuellen Umstände jeder einzelnen Person einzugehen.
Unterstützen Sie uns!
Wir benötigen Ihre Hilfe, um die Zukunft der RLC Dresden zu sichern – durch eine Fördervereinsmitgliedschaft oder eine einmalige Spende. Mehr Informationen: